
Yogalates, Yoga, Pilates - 8 Ideen, die dir helfen, dich zu entscheiden
Inhalte
Wie entstanden Yoga, Pilates und Yogalates?
Yoga
Hat seinen Ursprung vor mehr als 2.000 Jahren in Indien. Hatha Yoga entstand vermutlich im 15. Jahrhundert. Die Haltungen (Asanas), die wir heute kennen und praktizieren, entstanden wahrscheinlich im späten 19. Jahrhundert und wurden in westlichen Ländern ab den 1960er Jahren bekannt.
Pilates
Wurde in den 1920er von Joseph Pilates entwickelt, einem Sport- und Boxlehrer aus Mönchengladbach, der 1926 nach New York auswanderte. Das Pilates-Training sollte die Rehabilitation nach Verletzungen unterstützen und verkürzen, insbesondere für Tänzer.
Yogalates
Ist eine Fusion aus Yoga und Pilates und existiert seit den späten 1990er Jahren.
Welches sind die Inhalte?
Yoga
Richtet sich ganzheitlich an Körper und Geist. Es umfasst Körperhaltungen, Atem- und Konzentrationsschulung, mit der Idee, dass aus tiefer Konzentration die Meditation entstehen kann.
Eine Yoga-Einheit beinhaltet dehnende und kräftigende Übungen für den ganzen Körper, trainiert deinen Beckenboden, deinen Gleichgewichtssinn, deine Körperhaltung und deine Koordination. Die vielfältigen Yoga-Haltungen (Asanas) können statisch oder fließend ausgeführt werden – im „Flow“ sind die Übergänge eine der Herausforderungen..
Du lernst, dich besser zu konzentrieren, schulst deine Wahrnehmung, der Geist wird klarer. Yoga kann dabei helfen, deine Schlafqualität und chronische Schmerzen zu verbessern.
Die körperbezogenen Yoga-Stile basieren auf Hatha Yoga. Davon gibt viele Interpretationen und unterschiedliche Yoga-Stile (Hatha Yoga traditionell, Iyengar-Yoga, Ashtanga, Vinyasa, Yin-Yoga etc.) plus natürlich die persönlichen Schwerpunkte eines jeden Lehrers: Yoga für… den Rücken, etc. Eine Yoga-Praxis sollte immer den gesamten Körper adressieren.
Pilates
Ist ein systematisches und kontrolliertes Gesundheits- und Trainingssystem. Es fördert speziell die Tiefenmuskulatur der Körpermitte, den Beckenboden und verbessert relativ schnell deine Figur und deine Haltung. Vor allem im Bereich des Rumpfes wird dein Körper flexibler. Durch die Konzentration auf die Körperübungen entspannt der Geist.
Yogalates
Dehnt und stärkt den gesamten Körper, speziell die Körpermitte und den Beckenboden. Es eignet sich hervorragend als Figur verbesserndes Training. Durch die Konzentration in den Übungen und die Atempraktiken findest du Entspannung.
Speziell die liegenden Yoga-Haltungen, vor allem die Bauch- und Rückenübungen, werden durch Pilates-Übungen ergänzt. Denn Yoga kennt im traditionellen Stil wenige spezielle Bauchübungen, die für Anfänger oder Übende mit gesundheitlichen Einschränkungen gut geeignet sind.
Gibt es besondere Techniken?
Yoga
Viele. Um hier den
Vergleich mit Pilates und Yogalates zu vereinfachen, nehme ich eines von vier „Bandhas“ (heißt so viel wie „Kontraktion“ oder „Verschluss“) hier auf: In der Yoga-Praxis wird das „Moola Bandha“ aktiviert. Diese Praxis ähnelt dem „Power House“ im Pilates, bezieht aber nicht explizit die Bauchmuskulatur ein, es ist subtiler. Diese Praktik unterstützt den Körper in vielen Yoga-Haltungen und wird – mit entsprechender Erfahrung – in den Atempraktiken eingesetzt.
Pilates
Das Power House (auf Deutsch „Kraftzentrum“) bezeichnet in der Pilates-Welt die Korsettmuskulatur, die Tiefenmuskulatur der
Wirbelsäule und den Beckenboden. Es wird beim Ausatmen aktiviert und während der Übung gehalten.
Yogalates
Es kommen „Moola Bandha“ und/oder das Powerhouse zum Einsatz – je nach Übungsablauf und Atemtechnik.
Kann ich mit gesundheitlichen Einschränkungen üben?
Yoga
Deine individuelle Situation und eventuelle gesundheitliche Probleme können im Yoga sehr gut adressiert werden.
Übungen werden liegend, sitzend, oder stehend ausgeführt. Ist eine Position beispielsweise im Stehen oder Sitzen zu anstrengend, gibt es immer eine Alternative im Liegen oder Stehen. Zusätzlich verwenden viele Lehrende Blöcke, Kissen und Gurte – oder unterrichten Yoga auf dem Stuhl.
Umgekehrt kann die Intensität der Haltung erhöht werden, indem sie sitzend oder stehend statt liegend oder fließend statt statisch oder balancierend ausgeführt wird. Es gibt für jede Haltung eine alternative Variante.
Pilates
Die Pilates-Übungen sind besonders auf die Muskulatur der Körpermitte ausgerichtet. Sie helfen sowohl präventiv gegen Rückenprobleme als auch unterstützend in der Rehabilitation von Verletzungen.
Yogalates
Deine individuelle Situation und eventuelle gesundheitliche Probleme können im Yogalates adressiert werden.
Wie unterscheidet sich die Atmung?
Yoga
Atempraktiken (Pranayama) gibt es in allen Intensitätsstufen und zahlreichen Varianten. Sie sind Bestandteil einer jeden Yoga-Einheit und begleiten die gesamte Yoga-Praxis. Sie helfen, deine natürliche, vollständige Atmung wieder herzustellen (wir atmen im Alltag meist im „Stressmodus“ in den Brustkorb), sie zu verlängern, den Atem – sowie den gesamten Körper und den Geist – zu entspannen oder zu aktivieren.
Pilates
Beim Pilates-Training wird die sogenannte Flankenatmung trainiert. Durch die Aktivierung des „Power-House“ ist die Atmung in den Haltungen eher flach, bei eingezogenem Bauchnabel soll sich der Brustkorb während des Einatmens leicht zur Seite ausdehnen. Auf das vollständige Ausatmen wird besonderer Wert gelegt, während einer Pilates-Übung wird ausgeatmet, davor und danach entspannt eingeatmet.
Yogalates
Die Atemschulung begleitet die gesamte Yogalates-Einheit PLUS einer Atemübung gegen Ende der Session.
Wirkt die Praxis entspannend?
Yoga
Durch die Entspannungs- und Konzentrationsübungen baust du Stress ab und wirst bei regelmäßiger Praxis mental ruhiger, klarer und generell entspannter.
Pilates
Die Konzentration auf die präzisen Bewegungen hat eine entspannende Wirkung.
Yogalates
Hat – im kleineren Umfang als Yoga – auch eine mentale Ausrichtung. Die Konzentration soll verbessert werden, du baust Stress ab. Der Anteil der Entspannung ist höher, als im Pilates.
Was brauche ich zu Üben?
Deine Kleidung sollte bequem und körperbetont sein, sodass dein Oberteil in Vorbeugen nicht über den Kopf rutscht. Das Angebot an spezialisierter Kleidung ist groß, man braucht sie aber nicht unbedingt.
Persönlicher Tipp: Ein Trägertop unter dem Oberteil. Hilft optisch, falls ich ins Schwitzen komme – und verhindert in manchen Haltungen ungewollte Einblicke.
Yoga
Für die Yoga-Praxis brauchst du eine Matte, eventuell Block und Gurt und für die Schlussentspannung – sowie in manchen Positionen – ist eine Decke empfehlenswert.
Pilates
Wird auf der Matte und/oder im Studio an speziellen Geräten (z.B. Reformer, Cadillac, Ladder Barrel) ausgeführt wird.
Yogalates
Du benötigst eine Matte; nach Bedarf Blocks, einen Gurt und eventuell Therabänder.
Yogalates, Yoga oder Pilates - was für welche Bedürfnisse?
Es gibt also viele Ähnlichkeiten! Yoga, Pilates und Yogalates fördern dein Körperbewusstsein, dehnen und kräftigen deinen Körper, verbessern die Haltung. Alle Methoden können modifiziert und an verschiedene Fitnesslevels angepasst werden und sind für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet. Eine Trainingseinheit beinhaltet Dehnung und Kraft, das spart Zeit.
Welches Training für welche Bedürfnisse?
Yoga und Yogalates adressieren Körper und Geist und sind auch auf Ruhe und Entspannung ausgerichtet. Die Praxis kann etwas „spielerischer“ ausgerichtet sein und legt viel Wert darauf, Körper und Geist zu erkunden. Im Yogalates überwiegt die körperliche Ausrichtung.
Yoga
Kennt unterschiedliche Stile und Varianten aller Praktiken. Das macht es etwas komplizierter, den Überblick zu bewahren.
Auch variieren die Schwerpunkte des Yoga-Unterrichts, je nach Ausbildung und Hintergrund des Lehrenden. Eine Yoga-Einheit kann mehr körperlich – aktiv oder ruhig – sein. In der Regel sind Konzentrationstechniken und eventuell Meditationseinheiten enthalten. Der spirituelle oder auch esoterischen Anteile (ja, das ist ein Unterschied) ist unterschiedlich ausgeprägt – oder auch gar nicht vorhanden.
Vor dem Unterricht am besten immer die Ausrichtung in einem Gespräch herausfinden.
Pilates
Hat einen körperlichen Schwerpunkt, ist systematisch aufgebaut und arbeitet im Studio auch mit Geräten. Es hat einen eher sportiven Charakter.
Kannst du dich beim Üben verletzen?
Werden die Yoga- und Pilates-Übungen unsachgemäß ausgeführt, kann es zu Verletzungen kommen. Haltungen, die im Video präsentiert oder im Buch beschrieben werden, sollten auf dich und deine Tagesverfassung abgestimmt werden. Deshalb ist – gerade am Anfang – eine qualifizierte Anleitung wichtig.
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Ich zeige dir gerne den Weg zu deinem eigenen Yoga oder deiner Yogalates-Praxis. Damit du unabhängig von Ort und Zeit üben kannst – oder dich beim Üben nach deinem Lieblingsvideo sicher fühlst.
Welches Training spricht dich am meisten an? Hast du Fragen? Schreibe mir in den Kommentaren.